Mit Mikroskop und Kochlöffel auf Kräuter-Expedition
Im Rahmen einer vier Tage umfassenden Projektwoche begaben sich die Schüler*innen der 1B der MS Weißkirchen auf eine spannende Expedition, bei der sich Wissenschaft und Schule auf eindrucksvolle Weise verbanden. Unter dem Titel „Mit Mikroskop und Kochlöffel auf Kräuter-Expedition“ vereinte das Projekt kulinarisches Arbeiten mit forschendem Lernen, kreativer Gestaltung und digitaler Medienkompetenz – eine lebendige Fusion von Alltagspraxis und MINT-Bildung.
Im Zentrum stand die Auseinandersetzung mit Kräutern und Früchten, wie sie im Alltag häufig verwendet werden: Basilikum, Schnittlauch, Oregano, Thymian, Minze, Holunder und Erdbeeren wurden nicht nur verarbeitet, sondern auch systematisch untersucht. In Kleingruppen bereiteten die Kinder einfache, aber schmackhafte Gerichte zu – darunter Aufstriche, Tomate-Mozzarella, selbstgemachte Pizza und erfrischende Säfte. Dabei lernten sie nicht nur grundlegende Küchentechniken und den Aufbau eines Rezepts kennen, sondern setzten sich auch mit den pflanzlichen Zutaten auf einer ganz anderen Ebene auseinander.
Denn: Alle Kräuter und Früchte wurden im Laufe der Woche mit Mikroskopen untersucht. Die Kinder betrachteten Blattstrukturen, Fruchtgewebe und Zellbestandteile und entdeckten dabei Details, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Die dabei entstandenen mikroskopischen Aufnahmen wurden digital gespeichert und im Anschluss sorgfältig in die Rezeptdokumentationen eingebaut – sowohl in die analogen Hefte als auch in die digitalen Versionen. Dieser forschende Zugang ermöglichte es den Schüler*innen, biologische Grundlagen unmittelbar mit sinnlicher Erfahrung zu verknüpfen – eine moderne und motivierende Form des Lernens im Sinne der MINT-Fächer.
Ein besonderes Highlight war das Hefe-Ballon-Experiment, bei dem die Kinder beobachten konnten, wie Hefepilze durch Gärung Gase produzieren – ein anschauliches Beispiel für einen biologischen und chemischen Prozess, das gleichzeitig zum Verständnis alltäglicher Phänomene beitrug. Auch hier wurden wissenschaftliche Beobachtungen dokumentiert und visuell festgehalten.
Parallel zum praktischen Arbeiten in der Küche und am Mikroskop lernten die Kinder, wie sie ihre Erfahrungen strukturiert festhalten und gestalten können. Mithilfe digitaler Medien wurden Texte geschrieben, Bilder bearbeitet und Layouts erstellt – so entstanden individuelle Rezeptbücher, die neben den Rezepten auch die selbst angefertigten Mikroskopbilder enthielten. Diese Verbindung von Naturwissenschaft, Technik und Kreativität ermöglichte einen ganzheitlichen Lernprozess: Die Kinder arbeiteten sorgfältig, entdeckten Neues, tauschten sich aus und übernahmen Verantwortung für ihre eigenen Ergebnisse.
Am letzten Tag der Projektwoche wurden alle Arbeiten gebündelt, die Bücher gebunden und in einer kleinen Ausstellung präsentiert. Die Schüler*innen stellten ihre Ergebnisse stolz vor, erklärten ihre Rezepte und zeigten die faszinierenden Aufnahmen aus dem Mikroskop. Dabei wurde deutlich: Wissenschaft kann – richtig vermittelt – begeistern, neugierig machen und den Schulalltag nachhaltig bereichern.
Die Projektwoche zeigte eindrucksvoll, wie Schule zu einem Ort forschenden, praxisnahen Lernens werden kann. Durch die enge Verbindung von Küche, Labor, Computer und Kreativraum entstand ein abwechslungsreiches Lernumfeld, das die Stärken und Interessen der Kinder auf vielfältige Weise ansprach. „Mit Mikroskop und Kochlöffel auf Kräuter-Expedition“ war somit ein gelungenes Beispiel dafür, wie Wissenschaft in der Schule lebendig wird, ohne ihren Platz im Alltag zu verlieren.