Digitale Werkstatt 1.-4. Klasse

Mittels TalenteStunden wurde ein projektorientierter Unterricht – eine digitale Werkstatt – an unserer Schule schulstufen- und klassenübergreifend durchgeführt. (80 UE, 1.-4. Klasse, 6-11-jährige Schüler*innen, 82 Kinder)

Viel Möglichkeit zum Experimentieren und forschendem Lernen wurde den Schülerinnen und Schülern im handlungsorientierten Unterricht geboten (Learning by Doing). Die Kinder konnten dabei die bereits gewonnenen Lerninhalte durch den Einsatz von digitalen Medien festigen und vertiefen.
So erhielten die Schüler*innen in die Trickfilmindustrie, produzierten eigene Kurzfilme, erstellten Bücher im BookCreator, vertieften sich im 10-Finger-System, sammelten erste Programmiererfahrungen mit Ozobots, BeeBots, Micro:bits, LegoSpike, LegoWeDo und trainierten dabei ihre Kompetenzen im logischen Denken, Probleme lösen und eigenständig denken.
Durch den klassenübergreifenden geblockten Projektunterricht (1.-4. Klasse) profitierten die Kinder voneinander und erweiterten ihr mehrdimensionales Denken und Verstehen. Neue Medien verbunden mit KI (ChatGPT, Quick, draw!, MomSays – Geschichten kreieren aufgrund weniger Schlagwörter, fobizz-Tool zur Podcast Erstellung, Interview mit berühmten Persönlichkeiten – Character.AI, …) oder AugmentedReality Anwendungen berücksichtigten ein hohes Abstraktionsniveau und erlaubten Einsicht in MINT-Bereiche zu gewinnen, die herkömmliche Unterrichtsmethoden nicht leisten könnten.
Unsere Schüler*innen waren in den Unterrichtsstunden eifrig am Lernen und Experimentieren. Sie erweiterten ihr Wissen und konnten Einsicht in neue Lernformen gewinnen. Die Faszination der digitalen Welt war immer spürbar und ermöglichte tolle Erfahrungen im MINT-Bereich.
Inhalte der Std. (siehe Video+Fotos anbei): -Marbotic, Edurino, VirtualTee, MergeCube -MakeyMakey, Micro:bits -Augmented Reality Anwendungen, VR-Camera, 3D-Pen, 3D Candy-Pen, -BeeBots, LegoWeDo, LegoSpike, Ozebot -OSMO, Plugo -Apps quer durch den Fächerkanon -Tastschreiben -Stopmotion (Trickfilmindustrie), GreenScreen Studio, ChatterPix, Knietzsches Werkstatt -BookCreator -Digitales Lernen in den MINT-Fächern, -Satellitenbau, Hologramme Projektoren bauen,…
Einblick in die “DigiWerkstatt”: https://youtu.be/mzM8PFRAD3g?si=KV6MwQ38SZmHFZyJ

DIY – Develop it yourself

Im Projekt „Develop it yourself“ entwickelten Schüler:innen nachhaltige Produkte wie Badekugeln, Cremen, Seifen und Lippenbalsam auf Basis der 12 Prinzipien der Green Chemistry. Dabei standen Themen wie Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und die Anwendung der 5-R-Regel (Reduce, Reuse, Recycle, Refuse, Rot) im Mittelpunkt. Ein besonderes Augenmerk galt der Förderung von Mädchen im naturwissenschaftlichen Bereich unter dem Motto „Green Girls Power“, wobei sich einige von ihnen mit Autoantrieben der Zukunft beschäftigten. Fachlich wurde das Projekt im Chemieunterricht verankert und interdisziplinär mit Fächern wie Biologie, Ernährung und Haushalt, Technik und Design, Kunst und Gestaltung sowie Digitaler Grundbildung umgesetzt. Im wöchentlichen Projektunterricht von September bis Dezember arbeiteten die Schüler:innen in Kleingruppen an der Herstellung und Präsentation ihrer Produkte. Sie übernahmen eigenständig Aufgaben wie die Materialbeschaffung, Planung und Durchführung von Versuchen und gestalteten auch den öffentlichen Auftritt des Projekts. Besondere Highlights waren die Projekttage mit Volksschulkindern im November, bei denen selbst entwickelte Harry-Potter-Experimente zum Einsatz kamen. Außerdem präsentierten die Jugendlichen ihre Ergebnisse bei Weihnachtsmärkten in der Schule und am Hauptplatz sowie auf dem eigens erstellten Instagram-Account „develop.it.yourself“, der in kurzer Zeit 73 Follower erreichte. Ergänzt wurde das Projekt durch Kooperationen mit externen Partnern wie der Universität Graz, einer örtlichen Apotheke, der Abfallwirtschaft Steiermark, Air Liquide sowie kleinen regionalen Betrieben. Eine Exkursion und ein Workshop zum Thema Energieeffizienz in der Produktentwicklung erweiterten die fachlichen Perspektiven. Insgesamt förderte das Projekt nicht nur naturwissenschaftliche Kompetenzen, sondern auch Kreativität, Selbstständigkeit, Teamarbeit und gesellschaftliches Engagement.

MINT from small to tall

Projektinhalt:
Das Projekt „MINT from small to tall“ ist ein schulartenübergreifendes, regionales und langfristiges MINT-Forschungsprojekt, bei dem die Volksschule St. Veit am Vogau, die Mittelschule Straß und die HTL Kaindorf die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Primarstufe sowie der Sekundarstufe I und II nachhaltig für regionale MINT-Aktivitäten begeistern möchten. Ziel ist es, das Interesse der Buben und Mädchen im Volksschulalter für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bis zu ihrer Berufsentscheidung aufrechtzuerhalten und gegebenenfalls weiter auszubauen.

Projektphasen (siehe Bild):
In vier Jahren Projektlaufzeit lernen die Schülerinnen und Schüler der VS und MS jährlich eine Abteilung der HTL Kaindorf – Automatisierung, Informatik, Robotik und Mechatronik – kennen, um in weiterer Folge die gewonnenen Erkenntnisse durch Kooperationen mit regionalen Expertinnen und Experten in den Schulalltag zu integrieren.
Beginnend mit dem 3. Jahrgang der Primarstufe und dem 1. Jahrgang der Sekundarstufe I sind jährlich zwei gemeinsame Exkursionen der VS und MS mit jeweils insgesamt 40 Kindern zur HTL Kaindorf geplant. Vor Ort werden die Schülerinnen und Schüler aller drei Schultypen in Peergroups aktiv und forschen in altersheterogenen Gruppen an aktuellen Themen, wie „Energieeffizienz“. Beim gemeinsamen Tun entstehen nicht nur kleine Erinnerungsstücke, sondern die Kinder erhalten ebenso wertvolle Einblicke in die einzelnen Fachbereiche. Sie können dabei eigene Begabungen und Potenziale entdecken, sowie erste positive MINT-Erfahrungen sammeln und die Vorfreude auf die künftige Projektphase steigern. In dieser nächsten Phase geht es darum, durch schulinterne Forschungsaufträge – unterstützt von regionalen Fachbetrieben – die erlangten MINT-Erkenntnisse praktisch zu erleben.

Projektverlauf (siehe Bild):
Im ersten Projektjahr wurde beispielsweise am Thema „Energieeffiziente Automatisierung“ geforscht. Diesmal beginnend mit der schulinternen Forschung, erkundeten die Schülerinnen und Schüler der VS die im Schulhaus befindliche Heizanlage, welche das Schulgebäude und weitere Haushalte mit Wärme versorgt. Bei der Einführung in das Thema „Energieeffizientes Heizen“ erhielten die Kinder Unterstützung vom Energieberater der Klima-Energie-Modellregion, zu welcher die Gemeinde St. Veit in der Südsteiermark zählt. Neben den ersten Einblicken wurde die Heizanlage genau unter die Lupe genommen.
Weitere Erkenntnisse in den Bereichen „Wärme, Messtechnik und Automatisierungsprozesse“ erhielten die Kinder von Philip Kurz, Eigentümer des regionalen Betriebes „Kurz Automatisierung“. Sie schnupperten in das spannende Aufgabenfeld der Automatisierungstechnik mit dem Schwerpunkt „Messen“. Dies wurde mit großer Begeisterung angenommen, da sich daraus für alle Kinder der 3. Klassen gezielte Forschungsaufträge entwickelten, mit dem Ziel, Daten und Nutzungsvorschläge zur Optimierung der Heizungsanlage zu sammeln.
Das tägliche Messen und Sammeln der Daten über die Außen- und Raumtemperatur sowie über die Heizeinstellung und Vorlauftemperatur der Anlage wurde von den Schulkindern zuverlässig und eigenständig ausgeführt. Zuvor gewählte „Mess-Queens“- für die Messvorgänge und Datenaufzeichnungen verantwortliche Mädchen- kontrollierten mit viel Engagement die Abläufe.
Die über einen längeren Zeitraum hinweg gesammelten Werte wurden dann gemeinsam mit Philip Kurz in Diagrammen festgehalten und erste Erkenntnisse daraus gewonnen. Diese wurden von den Kindern in Broschüren verschriftlicht und feierlich dem Schulerhalter überreicht.

Auch die Schülerinnen und Schüler der MS starteten aktiv und forschend in das MINT-Projekt. Mit dem Ankauf einer Mini-Photovoltaikanlage verfolgten sie das Ziel, durch gekonntes Programmieren einen automatischen Stromgewinnungsprozess in Gang zu setzen. Dabei gingen sie folgender Frage auf den Grund:
Wie kann die PV-Anlage bestmöglich programmiert werden, damit sie automatisiert dem Sonnenstand entsprechend den meisten Strom erzeugen kann?
Mädchen und Buben waren eifrig am Tüfteln, Ausprobieren und Auswerten. Die Motivation der Kinder war besonders groß, denn alle Beteiligten wollten den selbsterzeugten Strom dafür nutzen, das eigene digitale Lieblingsgerät aufzuladen.

Nachdem die praktische Forschung an beiden Schulen angelaufen war, machten sich die Kinder der VS und MS mit dem Bus gemeinsam auf den Weg, die praktischen Erfahrungen mit dem Wissen der Schülerinnen und Schüler der HTL Kaindorf abzurunden. In Peergroups-Aktivitäten unterstützten die Jugendlichen die Jüngeren dabei, knifflige Spiele aus Draht, Schlüsselanhänger aus Plexiglas und automatische Stromschaltkreise herzustellen. Neben gekonnten Einblicken ins Messen, Löten, Schleifen und Bohren wurden gemeinsamen Bezüge zum Schwerpunkt „Automatisierung“ hergestellt. Die Suche nach effizienten, automatisierten Abläufen bei der Stromerzeugung, bei Messverfahren und bei der Herstellung von Produkten war auch für die Großen ein Erlebnis, da sie ihr Wissen kindgerecht vermitteln mussten.

Folgende Zitate der Beteiligten beschreiben die erfolgreiche Kooperation:
„Die Schule ist so cool. Da möchte ich später auch hin.“
„Es war lustig den Kleinen was zu zeigen, aber auch nicht leicht.“

Eine zusäzliche Exkursion – angeboten von projektbegeisterten Eltern – ermöglichte es den Kindern, den Automatisierungsprozess bei der Herstellung von Hackschnitzeln hautnah zu erleben. Die Schülerinnen und Schüler waren von der Verarbeitung großer Stämme zu kleinen Holzstücken sichtlich begeistert.

Projektfortsetzung:
Im kommenden Schuljahr werden sich die Schülerinnen und Schüler der VS und MS im Bereich „Informatik“ vertiefen. Dabei werden die erfolgreichen Peergroup-Aktivitäten an der HTL Kaindorf weiter ausgebaut und die Kinder der Volks- und Mittelschule werden mit Unterstützung regionaler IT-Betriebe (BIT-Systemlösungen, Scheucher Fleisch und IT-Entwicklung) sowie informatikbegeisterter Eltern ein gemeinsames Forschungsziel verfolgen. Die konkreten Planungsschritte und Ziele werden jährlich zu Schulbeginn festgelegt.

Projektmotiv:
Die Schülerinnen und Schüler der VS St. Veit am Vogau zeigen bis zum Ende der 4. Schulstufe großes Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die erfolgreiche Teilnahme bei diversen Wettbewerben und Projekten (Young Science Award, Climate detectives, Mission X) und die Verleihung entsprechender Gütesiegel (MINT, Young Science, Begabten- und Begabungsförderung) sind auf die engagierte Mitwirkung der Schulkinder zurückzuführen. Dieses Interesse ist bei den Buben und vor allem bei den Mädchen vorhanden, nimmt aber in der Sekundarstufe I und II deutlich ab.
Die Schulleitungen möchten daher durch eine gezielte Kooperation zwischen Volksschule, Mittelschule und HTL Kaindorf die MINT-Begeisterung bis zur Berufsentscheidung nachhaltig fördern und allen Kindern gleiche Chancen auf regionale Bildungs- und Berufsangebote bieten.

Langfristige Ziele
• Chancengleichheit beim Zugang zu regionalen Bildungs- und Berufsangeboten
• Frühzeitige und nachhaltige Einblicke in regionale Bildungs- und Berufsmöglichkeiten ab der Primarstufe
• Gesteigertes Interesse an MINT-Aktivitäten bei Schülerinnen und Schülern
• Wissenszunahme in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik

MINT für Alle – Gemeinsam entdecken, teilen, begeistern!

„MINT für Alle“ ist ein schulstufen- und schultypenübergreifendes Projekt, das von den Mehrstufenklassen M1 und M2 der Mittelschule Landeck initiiert und umgesetzt wurde. Ziel ist es, MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) für Kinder aller Altersgruppen zugänglich und erlebbar zu machen – praxisnah, kreativ und gemeinschaftlich.
Im Mittelpunkt stehen rund 30 Workshops, die im Laufe des Schuljahres mit Schüler:innen der umliegenden Volksschulen durchgeführt wurden. Die Besonderheit: Die Workshops wurden nicht von Lehrpersonen, sondern von Mittelschüler:innen im Peer-to-Peer-Ansatz geleitet – und das nach intensiver Vorbereitung in 10 „Train-the-Trainer“-Ausbildungen.
Die behandelten Themen reichten von 3D-Druck, Robotik und Coding bis hin zu Lasercutting, naturwissenschaftlichen Versuchen, kreativer Gestaltung mit Stickmaschine und Schneideplotter. Auch Kindergartenkinder wurden in einem Pilotprojekt mit speziell angepassten Angeboten erstmals eingebunden.
Zusätzlich wurden ein MINKT-Tag für Volksschüler:innen und Eltern, ein interaktiver Workshop bei „Jugend forscht in der Technik“ sowie ein abschließender „MINT für Alle“-Tag für die gesamte Schule und externe Gästeorganisiert.

Mit Mikroskop und Kochlöffel auf Kräuter-Expedition

Im Rahmen einer vier Tage umfassenden Projektwoche begaben sich die Schüler*innen der 1B der MS Weißkirchen auf eine spannende Expedition, bei der sich Wissenschaft und Schule auf eindrucksvolle Weise verbanden. Unter dem Titel „Mit Mikroskop und Kochlöffel auf Kräuter-Expedition“ vereinte das Projekt kulinarisches Arbeiten mit forschendem Lernen, kreativer Gestaltung und digitaler Medienkompetenz – eine lebendige Fusion von Alltagspraxis und MINT-Bildung.

Im Zentrum stand die Auseinandersetzung mit Kräutern und Früchten, wie sie im Alltag häufig verwendet werden: Basilikum, Schnittlauch, Oregano, Thymian, Minze, Holunder und Erdbeeren wurden nicht nur verarbeitet, sondern auch systematisch untersucht. In Kleingruppen bereiteten die Kinder einfache, aber schmackhafte Gerichte zu – darunter Aufstriche, Tomate-Mozzarella, selbstgemachte Pizza und erfrischende Säfte. Dabei lernten sie nicht nur grundlegende Küchentechniken und den Aufbau eines Rezepts kennen, sondern setzten sich auch mit den pflanzlichen Zutaten auf einer ganz anderen Ebene auseinander.

Denn: Alle Kräuter und Früchte wurden im Laufe der Woche mit Mikroskopen untersucht. Die Kinder betrachteten Blattstrukturen, Fruchtgewebe und Zellbestandteile und entdeckten dabei Details, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Die dabei entstandenen mikroskopischen Aufnahmen wurden digital gespeichert und im Anschluss sorgfältig in die Rezeptdokumentationen eingebaut – sowohl in die analogen Hefte als auch in die digitalen Versionen. Dieser forschende Zugang ermöglichte es den Schüler*innen, biologische Grundlagen unmittelbar mit sinnlicher Erfahrung zu verknüpfen – eine moderne und motivierende Form des Lernens im Sinne der MINT-Fächer.

Ein besonderes Highlight war das Hefe-Ballon-Experiment, bei dem die Kinder beobachten konnten, wie Hefepilze durch Gärung Gase produzieren – ein anschauliches Beispiel für einen biologischen und chemischen Prozess, das gleichzeitig zum Verständnis alltäglicher Phänomene beitrug. Auch hier wurden wissenschaftliche Beobachtungen dokumentiert und visuell festgehalten.

Parallel zum praktischen Arbeiten in der Küche und am Mikroskop lernten die Kinder, wie sie ihre Erfahrungen strukturiert festhalten und gestalten können. Mithilfe digitaler Medien wurden Texte geschrieben, Bilder bearbeitet und Layouts erstellt – so entstanden individuelle Rezeptbücher, die neben den Rezepten auch die selbst angefertigten Mikroskopbilder enthielten. Diese Verbindung von Naturwissenschaft, Technik und Kreativität ermöglichte einen ganzheitlichen Lernprozess: Die Kinder arbeiteten sorgfältig, entdeckten Neues, tauschten sich aus und übernahmen Verantwortung für ihre eigenen Ergebnisse.

Am letzten Tag der Projektwoche wurden alle Arbeiten gebündelt, die Bücher gebunden und in einer kleinen Ausstellung präsentiert. Die Schüler*innen stellten ihre Ergebnisse stolz vor, erklärten ihre Rezepte und zeigten die faszinierenden Aufnahmen aus dem Mikroskop. Dabei wurde deutlich: Wissenschaft kann – richtig vermittelt – begeistern, neugierig machen und den Schulalltag nachhaltig bereichern.

Die Projektwoche zeigte eindrucksvoll, wie Schule zu einem Ort forschenden, praxisnahen Lernens werden kann. Durch die enge Verbindung von Küche, Labor, Computer und Kreativraum entstand ein abwechslungsreiches Lernumfeld, das die Stärken und Interessen der Kinder auf vielfältige Weise ansprach. „Mit Mikroskop und Kochlöffel auf Kräuter-Expedition“ war somit ein gelungenes Beispiel dafür, wie Wissenschaft in der Schule lebendig wird, ohne ihren Platz im Alltag zu verlieren.

Effizient unterwegs – Aerodynamik & Innovation im Schienenverkehr

Das Projekt wurde im Rahmen von „Faszination Technik“ vom Privaten Oberstufenrealgymnasium Graz-Eggenberg in Kooperation mit Siemens Mobility Austria GmbH durchgeführt. Ziel war es, die Bedeutung der Aerodynamik für die Energieeffizienz im Schienenverkehr zu untersuchen und technische Grundlagen anschaulich zu vermitteln.

Ablauf und Umsetzung:
Die Schüler*innen entwickelten ein eigenes Versuchsmodell mit zwei austauschbaren Zugfronten (kegelförmig und quaderförmig) und analysierten mithilfe einer Nebelmaschine und einfacher Messungen den Einfluss der Form auf Luftwiderstand und Strömungsverhalten. Dabei lernten sie Begriffe wie cw-Wert, Stirnfläche und die Bedeutung der Geschwindigkeit kennen.

Ein kreatives Element war der Bau eines beleuchteten Miniaturmodells des Schulgebäudes mit LEDs – eine Anknüpfung an die Nachhaltigkeitsstrategie von Siemens.

Kooperation mit Siemens Mobility:
Bei einer Betriebsbesichtigung bekamen die Schüler*innen Einblick in die Produktion und technische Innovationen von Siemens, u.a. das energieeffiziente Fahrgestell SF 100L. Siemens präsentierte sich als zukunftsorientierter Ausbildungsbetrieb mit Schwerpunkten auf Nachhaltigkeit und Chancengleichheit.

Präsentation:
Bei der Faszination Technik Challenge stellten die Schüler*innen ihr Projektmodell vor, erklärten ihre Erkenntnisse verständlich und unterhaltsam – unterstützt durch einen Sketch – und begeisterten so das Publikum für Technik.

Lerneffekte:
Die Jugendlichen erweiterten nicht nur ihr technisch-naturwissenschaftliches Wissen, sondern verbesserten auch ihre Team-, Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten. Sie gewannen praxisnahe Einblicke in technische Berufe und konnten eigene Interessen in das Projekt einbringen.

Wurm, Wissen und Wille – Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Im Schuljahr 2024/25 startete die 3. Klasse ein interdisziplinäres Projekt rund um das Thema Regenwurm und Nachhaltigkeit. Unter dem Titel „Wurm, Wissen, Wille – gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft“ beschäftigten sich die Kinder intensiv mit der Rolle des Regenwurms im Ökosystem, der Bedeutung gesunder Böden und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen.

Zentraler Bestandteil des Projekts war die Einrichtung und Pflege einer Regenwurmkiste im Klassenzimmer. Die Kinder übernahmen Verantwortung für die Lebewesen, beobachteten deren Verhalten und dokumentierten regelmäßig Veränderungen. Dabei wurden naturwissenschaftliche Arbeitsweisen wie Beobachtung, Dokumentation und einfache Experimente kindgerecht vermittelt und praktisch angewendet.

Das Projekt förderte nicht nur den Erwerb von Fachwissen in Biologie und Umweltbildung, sondern stärkte auch soziale Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein.

Mit „Wurm, Wissen, Wille“ erleben die Kinder, dass auch kleine Schritte – wie die Pflege einer Wurmkiste – einen großen Beitrag für unsere Umwelt leisten können.

Low Cost & Human Power Wasserstofferzeugung

In diesem naturwissenschaftlichen Projekt untersuchten Schüler:innen die Möglichkeit der Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse mithilfe mechanisch erzeugter Energie. Mithilfe eines selbstgebauten Systems – bestehend aus modifizierten Spritzen, Schweißelektroden und einem fahrradbetriebenen Generator – wurde Wasserstoff erzeugt und in einer Brennstoffzelle getestet. Ziel war es, ein praktisches Verständnis für Energieumwandlungsprozesse und nachhaltige Technologien zu vermitteln.

Energie macht Schule, Übungs Photovolatik

Im Jahr 2025 wurde an der Technischen Fachschule Haslach eine Übungs-Photovoltaikanlage installiert. Der vollständige Aufbau der Anlage erfolgte im Rahmen des Unterrichts gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern.

Ziel dieses Projekts ist es, künftig anschaulich zu demonstrieren, wie Photovoltaikanlagen fachgerecht installiert werden. Dabei werden alle relevanten Schritte praxisnah vermittelt – von der mechanischen Montage über die elektrische Verkabelung bis hin zur messtechnischen Überprüfung. Die Anlage bietet somit eine umfassende Lernplattform für den praxisorientierten Unterricht im Bereich erneuerbare Energien.

Podcast Astronomie am Kepler

Wir haben im Dezember 2023 begonnen, Unterrichtssequenzen aus dem Astronomieunterricht für einen Podcast aufzunehmen. Seit 8. Jänner 2024 erscheint jeweils jeden zweiten Montag eine Folge von Astronomie am Kepler; mittlerweile sind 39 Folgen erschienen. Wir lassen dieses auf Langfristigkeit geplante Projekt auch wissenschaftlich begleiten und das gewählte Setting des Podcasts auf ihr wissenschaftsvermittlungstechnisches Potential hin untersuchen und auswerten.
Zum Grundkonzept gehört genuin, dass die Kursteilnehmer:innen lernen, astronomische Inhalte kindgerecht in einfacher Sprache, aber trotzdem inhaltlich korrekt (ohne stark verfälschende Vereinfachungen, wie es leider oft passiert) zu erzählen, bei den Kursthemen und bei der Beantwortung realer Fragen von Partnervolksschulen, die von den Schüler:innen im Kurs ausgearbeitet und eingesprochen werden. Dabei wollen wir auch ausloten, bis zu welchem Grad sich verfälschende Vereinfachungen in der Wissenschaftskommunikation mit Kindern vermeiden bzw. umgehen lassen.
Im Podcast „Astronomie am Kepler“ sind die Schüler:innen bei der Themenwahl, natürlich den Aufnahmen, bei der Erstellung der Shownotes sowie der Auswahl der Verlinkungen beteiligt.
Auf einer Metaebene geht es vor allem um die Frage, wie die Schüler:innen die Themen/Fragenbeantwortungen aufbereiten müssen, damit sie einerseits für Kinder adressatengerecht, andererseits möglichst wissenschaftlich korrekt sind. Beide Aspekte sollten auch untersucht werden (Erhebungen bei den beteiligten Volksschulen, fachliches Backup durch Wissenschaftsvermittlungsexpert:innen und Fachastronom:innen.
Natürlich ist nicht zuletzt auch ein Ziel, dass die Kursteilnehmer:innen durch das Erstellen dieses Podcasts motiviert werden, sich wissenschaftlich mit Astronomie und Astronomievermittlung zu beschäftigen.

Feedback und Begleitung haben wir bisher erhalten durch:

– Dr. Klaus Huber, Institut für Astrophysik, Universität Graz (auf Vermittlung von Helmut Jungwirth, Univ.-Prof. für Wissenschaftskommunikation, Uni Graz)
– Dr. Florian Freistetter, Astronom, Autor und Wissenschaftskommunikator
– Dr. Ruth Grützbauch, Astronomin und Wissenschaftskommunikatorin
– Franziska Konitzer, Journalistin und Wissenschaftskommunikatorin