Unsere Prinzipien

Drei Prinzipien

Das IMST Gender_Diversitäten Netzwerk baut die Arbeit auf drei grundlegenden Gender_Diversity Prinzipien auf:

  1. Gender Mainstreaming (GM)
  2. Gender Sensitivity (GS)
  3. Managing Diversity (MD)

Diese drei Strategien zielen auf das Ermöglichen einer Vielfalt an Bildungsangeboten, Lebensentwürfen, Handlungsspielräumen und Perspektiven für alle Individuen, unabhängig von verschiedenen sozialen Merkmalen, zur Sicherung einer Chancengerechtigkeit im Zugang zu allen gesellschaftlichen Bereichen, ab.

“Embracing diversity”: Anerkennen von Diversität als grundlegende Lernvoraussetzung

Das Konzept des Managing Diversity setzt die Vielfalt der Individuen und deren Begabungen als zentrale Ressource in den Fokus. Hierfür muss das Bildungssystem „lösungsorientiert auf die Herausforderungen der Zeit“ (multikulturelle Gesellschaften, sprachliche Vielfalt, verschiedene kulturelle und religiöse Hintergründe, unterschiedliche sozio-ökonomische Voraussetzungen und Vorerfahrungen usw.) eingehen, die Vielfältigkeit der Lernenden (und Lehrkräfte) anerkennen und als selbstverständlich betrachten und dies in der schulischen Praxis umzusetzen. Daher sollen Lehrerinnen und Lehrer zunehmend für geschlechterrelevante Prozesse und ihre Wirkungen (gesellschaftliche Einschlüsse/Ausschlüsse, Stereotypisierungen etc.) sensibilisiert werden und unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler als Lernvoraussetzungen anerkennen.

Gerechter Unterricht ist mit individualisierendem Unterricht verbunden und mit dem Wissen über Gender- und anderen Diversitätskategorien und deren Konnotationen, die ex- oder inklusive Effekte haben. Dazu brauchen Lehrkräfte Gender_Diversitykompetenz, welche neben Theoriewissen auch Reflexionsfähigkeit in Bezug auf die Bedeutung von Geschlecht, Ethnizität, sozialer Herkunft usw. und eigener Zuschreibungen in Schule und Gesellschaft umfasst.
Das IMST Gender_Diversitäten Netzwerk setzt sich daher zum Ziel Anregungen und Unterstützung für Lehrkräfte zu erstellen und weiterzugeben, damit diese ihren eigenen Unterricht zunehmend geschlechter_diversitätsgerecht gestalten können.

Grundlagen des IMST Gender_Diversitäten-Netzwerks

Der theoretische Zugang des IMST- Gender_Diversitäten Netzwerkes in Bezug auf Geschlechterverhältnisse geht von einem sozialisierten Geschlechterbegriff aus. Dieser konstruktivistische Ansatz geht davon aus, dass das soziale Geschlecht (gender) täglich durch Handlungen, Kleidung, Verhalten, Zuschreibungen, Pflichten, Werte uvm. konstruiert und reproduziert wird (doing gender). Durch das Wissen und die Sensibilität um die Auswirkung geschlechtsspezifischer Zu- und Einschreibungen, sowie der Reflexion der eigenen Geschlechterzugehörigkeit kann eine Veränderung dieser Rollenklischees bewirkt werden (undoing gender).

Voraussetzung für geschlechter_diverstitätengerechtes Handeln ist der Erwerb von Gender_Diversitätskompetenz. In erster Linie bedeutet das Sensibilität und Wissen über die Wirkung der Kategorie Geschlecht im Zusammenspiel mit weiteren wirkungsmächtigen Dimensionen (Intersektionalität) zu entwickeln. Eine undifferenzierte Fokussierung auf (Geschlechter)Differenzen birgt die Gefahr, die Reproduktion von Ungleichheiten eher zu verstärken als zur Gerechtigkeit beizutragen.

Das IMST Gender_Diversitäten Netzwerk stützte sich bisher auf dieses theoretische Konzept von Faulstich Wieland (vgl. Faulstich-Wieland 2008, S. 11) von Dramatisierung (Sichtbarmachung von Doing gender Prozessen und deren Machtverhältnisse) – Reflexion (der eigenen Rolle, Werte, Normen sowie genderspezifischer Rollenerwartungen, Situationen usw.) und der Entdramatisierung (das undoing gender, bewusstes gendersensibles Handeln). Dieses System kann ebenfalls für die Erweiterung und Implementierung von Managing Diversity im IMST Projekt angewandt werden

Ziele von IMST bzw. IMST Gender_Diversitäten Netzwerk

IMST zielt in Bezug auf GM & GS vor allem darauf ab, die Akzeptanz der Auseinandersetzung mit Genderfragen im Unterricht zu erhöhen. Beim Managing Diversity Ansatz (Umgang mit Vielfalt) in pädagogischen Arbeitsfeldern muss es darum gehen sich mit Diskriminierungsmechanismen auseinanderzusetzenDifferenzen bzw. Unterschiedlichkeiten der Schülerinnen und Schüler als Ressource anzuerkennen und Gemeinsamkeiten zu finden und zu nutzen und so individuelles Lernen zu ermöglichen.
Langfristiges Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler das breite Spektrum der Berufswahlmöglichkeiten besser nutzen sollten und im speziellen Mädchen auch für technische Berufe und Studien interessiert und Buben bestärkt werden sollen, auch Berufe in geisteswissenschaftlichen oder sozialen Bereichen anzustreben.Bestmögliche Förderung der individuellen Bedürfnisse, Interessen und Begabungen der SchülerInnen zu ermöglichen, neue- erweiterte Denk- und Handlungsspielräume zuzulassen und aufzuzeigen und vielfältige Perspektiven und Hintergründe der SchülerInnen als Potentiale und Ressourcen für alle zu erkennen und wertzuschätzen.