Showdown. Eine sehr persönliche Fall-Geschichte über das Stolpern zweier Schülerinnen und den aufrechten Gang eines Lehrers

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Das Schreiben einer Fallgeschichte stellte mich vor größte Probleme, denn immer, wenn ich ein Thema gefunden zu haben glaubte, verflüchtigte es sich wieder, sobald ich mich an den Schreibtisch setzte. Was kurz vorher noch als interessant erschienen war, stellte sich als zutiefst banal heraus, auf jeden Fall als nicht wert, darüber etwas Schriftliches von sich zu geben. Wie als Bestätigung drängte sich in solchen Situationen ein Aphorismus von Karl Kraus auf:

"Warum schreibt mancher? Weil er nicht genug Charakter hat, nicht zu schreiben." (Karl Kraus, Werke 111, S. 124)

So zog sich das hin, und die Arbeit an der Fallgeschichte wurde aufgeschoben, langsam begann ich mich schon mit dem Gedanken abzufinden, "Charakter" beweisen zu müssen. Was mich dann doch in letzter Minute an den Schreibtisch gezwungen hat, war ein flüchtiger Gedanke, der sich bei der Vorbereitung einer "Qualifikationsprüfung" gegen eine Schülerin einer 7. Klasse ins Bewusstsein schmuggelte. Was für ein Satz dies war, überlasse ich der Phantasie des/der Lesers/Leserin, mich hat er jedenfalls aus dem Gleichgewicht gebracht. Dass ich so etwas auch nur denken konnte, widersprach zutiefst meinem Selbstbild als kritischer, toleranter, den Schüler/innen freundlich gesonnener Lehrer. Ich wollte wissen, was da "gelaufen" war - und begann mit der Arbeit an der Fallgeschichte.

Das Thema dieser Studie sind also jene lästigen Prüfungen am Ende des Schuljahres, die mit darüber entscheiden, ob jemand mit "Nicht genügend" oder "Genügend" beurteilt wird.


Autor/in: Wolfgang Maurer
Durchführende Institution/en: Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bludenz (801016)
Fach/Fächer: Deutsch
Schulstufe/n: 11. Schulstufe


Dateien: Langfassung