Ändern Prüfungsformen das Lernverhalten? und Motivation und Leistungsbeurteilung: Unterschied zwischen den Seiten

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Kann eine Änderung der Prüfungssituation das Lernverhalten so beeinflussen, dass es vermehrt auf Verständnis abzielt? Eine schriftliche Leistungsfeststellung im Fach Physik, bei der sich die Schüler/innen die Fragen selbst stellen konnten und zur Beantwortung Unterlagen verwenden durften, wurde nach dem Niveau der Schüler/innenfragen beurteilt.
Welchen Zusammenhang sehen Schülerinnen und Schüler zwischen Leistungsbeurteilung und Motivation? Durch eine Befragung versuchte ich herauszufinden, in welcher Art die Unterrichtsarbeit angelegt ist, damit sie als motivierend erlebt wird. Was veranlasst
Die Schüler/innenrückmeldungen in Form von schriftlichen Kommentaren zu ihrer Vorbereitung und ein Vergleich mit einem herkömmlichen schriftlichen Test ermöglichen die Schlussfolgerung, dass sich das Lernen bei gleichem Zeitaufwand vermehrt auf das Verständnis konzentriert, wenn sich die Schüler/innen ihre Testfragen selbst stellen können.
Schülerinnen und Schüler, sich anzustrengen? Was veranlasst sie, sich nicht oder wenig anzustrengen? Im Besonderen versuchte ich, Zusammenhänge zu finden, zwischen der Leistungsbeurteilung und der Motivation zu arbeiten.
 
Den technischen Aspekt der Leistungsbeurteilung möchte ich in meiner Untersuchung nicht in den Vordergrund stellen. Wichtigere Fragen waren für mich,
* inwieweit die Leistungsbeurteilung Schülerinnen und Schüler motiviert,
* welche Faktoren für die Bereitschaft, sich anzustrengen, wichtiger sind als die Leistungsbeurteilung,
* wann Leistungsbeurteilung frustrierend wirkt.
 
Bei einem Interview fasste ein Schüler zusammen:
"Leistungsbeurteilung ist für mich motivierend, wenn sie meiner Anstrengung entspricht. Eine gute Note für eine gute Leistung. Demotivierend sind schlechte Noten trotz Anstrengung und gute Noten ohne entsprechende Leistung."
 
Am Ende der Arbeit an dieser Studie kristallisierte sich für mich eine erstaunliche Parallele zwischen Berufswelt und Arbeit im Unterricht heraus. Noten scheinen für Schülerinnen und Schüler eine ähnliche Bedeutung zu haben wie Lohn oder Gehalt in einem Beruf.
* Der Bezahlung beziehungsweise den Noten wird eine hohe Bedeutung beigemessen.
* Als nicht leistungsgerecht empfundene Bezahlung beziehungsweise als nicht (leistungs-)gerecht empfundene Noten stören die Motivation.
* Gute Bezahlung (gute Noten) allein reichen bei weitem nicht aus, dass Arbeit motivierend erlebt wird. Hier sind noch viele weitere Faktoren von entscheidender Bedeutung: das eigene Interesse der Schülerin/des Schülers, das Arbeitsklima (die Atmosphäre im Unterricht), Beziehungen zu Gleichrangigen und Vorgesetzten (Mitschüler/inne/n und Lehrer/inne/n), die Arbeitsorganisation und vor allem, ob die Arbeit als Herausforderung und sinnstiftend erlebt wird.


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'''Autor/in:''' Walter Rigger<br />
'''Autor/in:''' Engelbert Stütz<br />
'''Durchführende Institution/en:''' Bundesgymnasium Dornbirn (803016)<br />
'''Durchführende Institution/en:''' Bundesrealgymnasium Linz (401126)<br />
'''Fach/Fächer:''' Physik<br />
'''Fach/Fächer:''' Physik<br />
'''Schulstufe/n:''' 10. Schulstufe<br>
'''Schulstufe/n:''' 6., 8., 10., 12. Schulstufe<br>


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Dateien:
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[[Media:56_Langfassung_Rigger.pdf|Langfassung]]
[[Media:58_Langfassung_Stütz.pdf|Langfassung]]




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Version vom 9. August 2008, 16:10 Uhr

Welchen Zusammenhang sehen Schülerinnen und Schüler zwischen Leistungsbeurteilung und Motivation? Durch eine Befragung versuchte ich herauszufinden, in welcher Art die Unterrichtsarbeit angelegt ist, damit sie als motivierend erlebt wird. Was veranlasst Schülerinnen und Schüler, sich anzustrengen? Was veranlasst sie, sich nicht oder wenig anzustrengen? Im Besonderen versuchte ich, Zusammenhänge zu finden, zwischen der Leistungsbeurteilung und der Motivation zu arbeiten.

Den technischen Aspekt der Leistungsbeurteilung möchte ich in meiner Untersuchung nicht in den Vordergrund stellen. Wichtigere Fragen waren für mich,

  • inwieweit die Leistungsbeurteilung Schülerinnen und Schüler motiviert,
  • welche Faktoren für die Bereitschaft, sich anzustrengen, wichtiger sind als die Leistungsbeurteilung,
  • wann Leistungsbeurteilung frustrierend wirkt.

Bei einem Interview fasste ein Schüler zusammen: "Leistungsbeurteilung ist für mich motivierend, wenn sie meiner Anstrengung entspricht. Eine gute Note für eine gute Leistung. Demotivierend sind schlechte Noten trotz Anstrengung und gute Noten ohne entsprechende Leistung."

Am Ende der Arbeit an dieser Studie kristallisierte sich für mich eine erstaunliche Parallele zwischen Berufswelt und Arbeit im Unterricht heraus. Noten scheinen für Schülerinnen und Schüler eine ähnliche Bedeutung zu haben wie Lohn oder Gehalt in einem Beruf.

  • Der Bezahlung beziehungsweise den Noten wird eine hohe Bedeutung beigemessen.
  • Als nicht leistungsgerecht empfundene Bezahlung beziehungsweise als nicht (leistungs-)gerecht empfundene Noten stören die Motivation.
  • Gute Bezahlung (gute Noten) allein reichen bei weitem nicht aus, dass Arbeit motivierend erlebt wird. Hier sind noch viele weitere Faktoren von entscheidender Bedeutung: das eigene Interesse der Schülerin/des Schülers, das Arbeitsklima (die Atmosphäre im Unterricht), Beziehungen zu Gleichrangigen und Vorgesetzten (Mitschüler/inne/n und Lehrer/inne/n), die Arbeitsorganisation und vor allem, ob die Arbeit als Herausforderung und sinnstiftend erlebt wird.

Autor/in: Engelbert Stütz
Durchführende Institution/en: Bundesrealgymnasium Linz (401126)
Fach/Fächer: Physik
Schulstufe/n: 6., 8., 10., 12. Schulstufe


Dateien: Langfassung