Was bewirkt EAA bei leistungsschwachen Kindern?: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Februar 2008, 12:09 Uhr

Ich dokumentiere hier die Arbeit mit einer Integrationsklasse in der 6. Schulstufe. 20 Hauptschulkinder werden gemeinsam mit 6 Kindern mit Sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Mit dieser Studie haben meine Kollegin Ramsauer Maria und ich die Möglichkeit genutzt, das Thema "Ancient Greece" auf Englisch und mit der selben Gruppe und den selben Lehrer/inne/n das Kapitel "Das antike Rom" auf Deutsch zu erarbeiten. Damit war größtmögliche Vergleichbarkeit von EAA und Deutsch als Unterrichtssprache gegeben. In der ersten Phase haben wir die Unterrichtsmaterialien gemeinsam erstellt, wobei die Kollegen als geprüfte Geschichtelehrerin für den inhaltlichen Teil verantwortlich war. Normalerweise ist unser EAA Unterricht sehr multisensoriell angelegt, zum Zweck der Studie haben wir diese Themen fast ausschließlich auf sprachliche Schwerpunkte reduziert, um eben die sprachliche Komponente zu isolieren. Zu jedem Kapitel haben wir Arbeitsaufgaben erstellt, die Ergebnisse der Arbeiten auch sehr differenziert ausgewertet, um zu sehen, bei welchen Methoden leistungsschwache Kinder Probleme haben, welche ihrem Lernfortschritt und Verständnis dienlich sind und welche sie darin behindern. Mit Fragebögen, Interviews von Lehrer/inne/n, Schülern und Eltern, Stimmungsbarometer, Lernzielkontrollen und Gesprächen mit den Kindern haben wir uns Rückmeldung über die Befindlichkeit der Kinder und den Lernerfolg geholt. Schon bald fiel während der Arbeit auf, dass die Kinder konzentrierter arbeiteten, wenn Englisch gesprochen wurde. Bei Deutsch als Arbeitssprache reichten wenige komplizierte Inhalte aus, um die Kinder abschweifen und aus dem Erarbeitungsprozess ausklinken zu lassen. Auch von der Geschichtelehrerin kam bald die Aussage: "In Zukunft nur mehr auf Englisch". Die Arbeitsergebnisse haben wir diskutiert, Gründe dafür analysiert und viele neue Erkenntnisse über die Kinder und unsere eigene Arbeit erhalten. Mit dieser Studie wurden uns viele Faktoren bewusst, mit denen wir leistungsschwache Kinder beim Lernen "behindern". Die zentrale Erkenntnis aus dieser Studie ist es, das wir komplexe Inhalte sprachlich möglichst reduzieren müssen, um überhaupt einen Input für Schüler/innen, wie wir sie heute in unserer Hauptschule antreffen, zu ermöglichen. Das, was wir mit EAA automatisch versuchen - nämlich möglichst nur wenige neue Vokabel, einfache Sätze, nicht zuviel Sachinformation in einer Seite verpacken und Lernsequenzen kleiner zu portionieren - ist auch bei Deutsch als Arbeitssprache notwendig. Schrittweise versuchen wir diese Erkenntnisse in unsere Unterrichtsarbeit einzubauen und den Schüler/inne/n damit einen leichteren Zugang zu Sachthemen zu ermöglichen.


Autor/in: Carolin Neubacher
Durchführende Institution/en: ()
Fach/Fächer: Geschichte, Deutsch
Schulstufe/n: 6. Schulstufe


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