Verbesserungspotentiale in der Zusammenarbeit Eltern - Schule an der Schnittstelle Volksschule - AHS

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Eine oft – auch unter LehrerInnen – anzutreffende Meinung besagt, dass Schule und Elternhaus zwei im Wesentlichen unterschiedliche (Er-)Lebensräume von Kindern darstellen, die nur in sehr begrenztem Maße miteinander kommunizieren, deren erzieherisch tätige Akteure oftmals auch peinlich um eine klare Abgrenzung der beiden Sphären Schule und Familie bemüht sind. Kinder werden somit tagtäglich zu Intermediatoren, Grenzgängern, die bisweilen einander diametral entgegengesetzte Ansichten und Ansprüche an sie in Einklang bringen müssen, was ihnen nicht in jedem Fall gelingt.

Wenn die Erziehung junger Menschen zu selbstbewussten und umfassend kompetenten Mitgliedern unserer Gesellschaft den Eltern und der Schule ein Anliegen ist, so tut aber vielmehr eine bewusste Vernetzung der beiden Erziehungsinstanzen not, gepaart mit der Erkenntnis, dass diese notwendigerweise miteinander kommunizierende, überlappende Einflussphären darstellen (vgl. Epstein, J., 2001). Tatsache ist jedoch, dass trotz der in den letzten Jahren national wie international intensivierten Bemühungen um Effizienzsteigerung und Qualitätsentwicklung im Bildungsbereich die Ressource Eltern kaum systematische Berücksichtigung fand.

Dabei stellt die engagierte Teilhabe von Eltern an den schulischen Erfahrungen der Kinder gerade im österreichischen Schulwesen, in dem die ganztägige schulische Betreuung von Kindern eher die Ausnahme bildet, einen ganz wesentlichen erfolgskritischen Faktor in der schulischen Laufbahn dar. Oder umgekehrt betrachtet: mangelnde Bereitschaft oder mangelndes Wissen um schulbegleitende Unterstützung durch die Eltern stellen eine der wesentlichsten Benachteiligungen in Hinblick auf Qualifizierung und Chancengleichheit dar. Aus diesem Grunde müssen Eltern als direkte Adressaten von bildungspolitischen Maßnahmen gesehen werden und nicht – wie bislang – als nur peripher tangierte Außenstehende.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Defizite es bei den derzeitigen Vorgehensweisen in Hinblick auf die Kooperations- und Kommunikationsstrukturen zwischen Schule und Eltern gibt und versucht exemplarisch, einige systematische Verbesserungsmaßnahmen für die Schnittstelle Volksschule – Gymnasium zu konzipieren.

Der unmittelbare Anstoß war einerseits der PFL-Kurs Englisch, ein Hochschullehrgang der Universität Klagenfurt, der eine arbeitsbegleitende Evaluation und Reflexion der eigenen professionellen Vorgangsweisen zum Ziel hat, andererseits meine Mitarbeit am Comenius Projekt COPASCH, welches sich eine europaweite Kooperation zur Verbesserung der Zusammenarbeit Eltern – Schule zum Ziel gesetzt hat (vgl. Kaltner, O., 2007).


Autor/in: Otto Kaltner
Durchführende Institution/en: Höhere Internatsschule des Bundes Graz - Liebenau (Bundeserziehungsanstalt) (601156)
Schulstufe/n: 5.Schulstufe


Dateien: Langfassung, Fragebogen der Eltern